TEILNEHMENDE 2023/2024

Der Bewerbungsprozess:

Mit Beginn der zweiten Förderphase der ISA wurde ein neuer Bewerbungsprozess implementiert, der zu einer Verlängerung der Bewerbungsphase führte. 30 Teilnehmer:innen wurden ausgewählt, die per Videokonferenz von einer externen Jury interviewt wurden.

Die Juror:innen wählten folgenden dreizehn Stipendiaten für das ISA-Programm 2023/24 aus:

Maria Jose Hernandez aus Guatemala. Maria ist die Gründerin des Projekts Biosfergat – ein Projekt, das dazu beigetragen hat, den Fluss Las Vacas im Dorf San Antonio las Flores in Chinautla-Guatemala zu säubern, indem mehr als 300 Tonnen anorganischer Abfälle, hauptsächlich Plastik und Schrott, zurückgewonnen und verarbeitet wurden. Im Rahmen dieses Projekts wurde eine Anlage zur Selektion, Klassifizierung und Verarbeitung der angelieferten Kunststoffe und zur Verarbeitung der aus dem Fluss gewonnenen Abfälle gebaut.  Mit ihrem ISA-Projekt möchte Maria die Wirkung von Biosfergat ausweiten, indem sie ein Sammelsystem für Kunststoffabfälle in den Stadtvierteln von Guatemala-Stadt einrichtet, die den Fluss verschmutzen, die wissenschaftliche Forschung stärkt, die Bildungsarbeit ausweitet und neue Geschäftsmodelle entwickelt. Im ersten Teil ihres ISA-Projekts möchte sie eine Strategie entwickeln, um Schlüsselstellen zu identifizieren und auszuwählen, die zu Recyclingzentren für feste Siedlungsabfälle in Guatemala-Stadt werden könnten. Außerdem möchte sie eine Strategie für den Austausch für wiederverwertbare Materialien entwickeln. Damit soll eine Kultur der Mülltrennung und der Abgabe von wiederverwertbaren Abfällen gefördert werden. Schließlich wird sie den zurückgewonnenen Kunststoff zur Herstellung neuer Produkte in der Verarbeitungsanlage von Biosferagt verwenden und Wertschöpfungsketten für andere Materialien schaffen. Der zweite Teil ihres ISA-Projekts wird sich auf die Forschung konzentrieren, insbesondere plant sie die Durchführung eines wissenschaftlichen Forschungsprogramms für die Bewirtschaftung von Polystyrol und anderen Materialien. Ihr Projekt trägt zur Verwirklichung vieler SDGs bei, aber ihr Hauptaugenmerk liegt auf den SDGs 11 – nachhaltige Städte und Gemeinden, 12 – verantwortungsvoller Konsum und Produktion und 14 – Leben unter Wasser. 

Rajeev Ranjan aus Indien. Sein Projekt trägt den Namen „Empowering Coal Regions in India Towards Just Energy Transition“ (Stärkung der Kohleregionen in Indien auf dem Weg zu einer gerechten Energiewende). Das Projekt zielt darauf ab, eine langfristige, realistische Vision für eine gerechte Energiewende zu entwickeln und die Klimaschutzziele im Zuge der Abkehr von der Kohle zu unterstützen. Mit seinem Team vom Zentrum für Wirtschafts- und Energieentwicklung, will er eine „Just Transition-Toolbox“ für die von fossilen Brennstoffen (Kohle) abhängigen Gemeinden und Regionen in Indien entwickeln. Das Projekt wird anhand des Fallbeispiels Jharkhand, einer der größten kohleproduzierenden und -abhängigen Regionen Indiens, den Rahmen für eine faire und gerechte Übergangsplanung und -strategie aufzeigen. Die Toolbox stützt sich auf die laufende Forschung und den Dialog über die Notwendigkeit eines sozial gerechten und ausgewogenen Übergangsprozesses für die von der Kohle abhängigen Arbeitnehmer und Gemeinschaften. Das Projekt soll ein praxisbezogenes Verständnis für verschiedene Interessengruppen und Akteure und von der Kohle abhängige Gemeinschaften bei der Planung eines gerechten Übergangs vermitteln. Bestehende Projekte und Programme die gerechte Übergänge unterstützen können, werden analysiert. Schlussendlich wird die Toolbox Ansätze für die Entwicklung von Strategien und die Planung regionaler Transformationen vorschlagen. Das Projekt befasst sich mit Ziel 8 – menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum -, Ziel 12 – nachhaltiger Konsum und nachhaltige Produktion – und Ziel 13 – Klimapolitik. 

Mohammed Hafiz Musah aus Ghana. Sein Projekt „Sustainability for Women in Agricultural Production (SWAP) (Nachhaltigkeit für Frauen in landwirtschaftlicher Produktion) zielt darauf ab, die Kraft der Frauen zu nutzen, um die Ernährungssicherheit zu fördern und gleichzeitig den Lebensunterhalt zu sichern. Mohammed will Frauen insb. jungen Sojabohnenbäuerinnen in Ghana helfen, indem er sie mit klimafreundlichen Technologien vertraut macht und ihnen bei allen Schritten der Wertschöpfungskette unterstützt. Sein Ziel ist es, Frauen zu stärken und gleichzeitig die Ernährungssicherheit in seinem Land zu fördern. Sein Team wird schließlich die Organisation von zwei Stakeholder-Sitzungen unterstützen und als Ergebnis werden folgende Aktivitäten durchgeführt: Mobilisierung der LandwirtInnen in  Gruppen und Organisation von Stakeholder-Sitzungen in Gruppen; Schulungen über gute agrarwissenschaftliche Praktiken; Erleichterung des Zugangs von LandwirtInnen zu Saatgut und Impfstoffen; Erleichterung des Zugangs zu Traktor- und Drescherdiensten; Erleichterung von Schulungen zum Nacherntemanagement; Pflanzung, Düngung, Ernte und Transport; Schulung von Unternehmerinnen in Unternehmensführung und Unternehmertum. Dieses Projekt wird zur Erreichung von SDG 1 – keine Armut, SDG 2 – kein Hunger, SDG 5 – Gleichstellung der Geschlechter und SDG 8 – menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum beitragen. 

Freda Mawia Mutune aus Kenia. Ihr Start-Up PsychX bietet eine benutzerfreundliche und interaktive Plattform für den Zugang zu psychischen Gesundheitsdiensten, sowohl virtuell als auch physisch. Sie möchte die Stigmatisierung der psychischen Gesundheit in Afrika entgegenwirken, indem sie die Kluft überbrückt, die hinsichtlich des Bewusstseins, des Zugangs und der Kosten für psychische Gesundheitsdienste besteht. PsychX ist eine Plattform für die Vermittlung zwischen PatientInnen und TherapeutInnen, auf der die PatientInnen die Möglichkeit haben, ein Therapeut oder eine Therapeutin auszuwählen, der oder die ihren Vorlieben und Bedürfnissen entspricht. Diese Schnittstelle sammelt wichtige Informationen und verwendet dann einen Algorithmus, um die PatientInnen mit dem am besten geeigneten Therapeuten oder Therapeutin zusammenzubringen. Darüber hinaus plant sie einen Ort ins Leben zu rufen, in dem die Menschen ihre TherapeutInnen in einer bequemen Umgebung aufsuchen können. Freda wünscht sich eine Welt, in der alle Menschen das Recht haben, sich selbst und ihre Gefühle auszudrücken, und in der sie psychosoziale Dienste in Anspruch nehmen können, ohne Angst haben zu müssen, verurteilt oder diskriminiert zu werden.  In ihrem Projekt befasst sie sich mit SDG 3 – Gesundheit und Wohlbefinden, SDG 1 – keine Armut und SDG 10 – Abbau von Ungleichheiten. 

Franz Jared S. Enriquez von den Philippinen. Sein Projekt zielt darauf ab, die Arbeitspolitik und -systeme der Philippinen anhand konkreter Fallstudien von weiblichen Pflegekräften, die vielfältigen Formen von Unterdrückung und Diskriminierung aufgrund von Geschlecht, Behinderung, ethnischer Zugehörigkeit, sozialer Klasse, Religion und Alter ausgesetzt sind, zu analysieren. Er wird seine Zeit in Hamburg einem Forschungsprojekt mit dem Titel: „Eine Analyse von weiblichen Pflegekräften mit mehrfach unterdrückten sozialen Identitäten in Konfliktgebieten auf den Philippinen“ widmen.  Die Studie untersucht die Auswirkungen von sozialen Mehrfachbelastungen auf dem Arbeitsmarkt. Das Ergebnis der Studie kann Institutionen bei der Ausarbeitung von Strategien und Programmen für weibliche Pflegekräfte, die von Gewalt und Diskriminierung betroffen sind, helfen. Außerdem gibt sie Aufschluss darüber, wie man für eine gerechtere Verteilung des Zugangs zu Beschäftigung und Ressourcen unter diesen gefährdeten Gruppen sorgen kann. Die Studie wird den Entscheidungsträgern bei der Formulierung und Umsetzung ihrer arbeitspolitischen Strategien wichtige Hilfestellungen bieten, damit sie einen ganzheitlicheren Ansatz zur Stärkung der Gesundheitspersonalsysteme verfolgen können. Franz Jared hofft, durch dokumentierte Einzel- und Gruppendokumentationen klare Empfehlungen geben zu können, wie mehrfach sozial benachteiligte Frauen ein ganzheitliches und förderndes Arbeitsumfeld erreichen können. Dieses Projekt unterstützt die SDG-Ziele 3: Gesundheit und Wohlbefinden, 5: Gleichstellung der Geschlechter, 8: Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum und 10: Verringerung von Ungleichheiten. 

Venus Mungesa Lungaho aus Kenia. Venus Lungaho möchte die Müllabfuhr in dicht besiedelten städtischen Slums in Kenia mechanisieren und ein Toilettensystem auf Containerbasis einführen. Das Unternehmen, für das sie arbeitet, Fresh Life Initiatives, ist einer der größten Anbieter von Containertoilettenlösungen in Afrika. Fresh Life-Toiletten werden in tiefer gelegenen Slums und Ballungsgebieten der Städte aufgestellt. Die Müllabfuhr in Kenias Slums erfolgt immer noch manuell. Dabei werden die Abfallbehälter aus den Toiletten gehoben, zu den Sammelstellen transportiert und die vollen Behälter in größere Container für den Transport zur biologischen Kläranlage gepackt. Im Rahmen dieses Projekts wird ein innovatives mechanisiertes System zur Sammlung organischer Abfälle entwickelt und hergestellt. Durch die Mechanisierung der Abfallsammlung wird die Arbeitsintensität verringert, gleichzeitig werden neue Beschäftigungsmöglichkeiten für Männer und Frauen geschaffen (vorher waren die Arbeitskräfte zumeist männlich). Außerdem wird die Abtransportmenge erhöht. Das ISA-Projekt umfasst drei Phasen: die Erforschung einfacher, benutzerfreundlicher, mechanischer Konstruktionen, den Bau von Prototypen sowie die Prüfung und Herstellung der Geräte. Das Projekt zielt darauf ab, ein sicheres und effektives Modell für die Abfallsammlung zu entwickeln, das tragbare Hebevorrichtungen, modifizierte Zugwagen, die in unwegsamem Gelände manövriert werden können, und Abfallkonsolidierungskipper umfasst. Das Projekt trägt zur Erreichung von SDG 3 – Gesundheit und Wohlbefinden – und SDG 8 – menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum – bei. 

Sanoj Nediyakalayil Thankachen aus Indien. Er setzt sich leidenschaftlich für die Überbrückung der Kluft zwischen privilegierten und unterprivilegierten Kindern in Indien ein und glaubt, dass Bildung die mächtigste Waffe ist, mit der man die Welt verändern kann. Child in Rail ist ein von der Xquare Corporation entwickeltes Projekt zum Wohl von Straßenkindern, die in Bahnhöfen leben, durch ein informelles Bildungsmodell.  Das Hauptziel des Projekts ist es, den Bahnkindern Bildung, Unterstützung und Pflege (Gesundheit) zu bieten. Durch informelle Bildung will Sanoj diesen gefährdeten Kindern eine qualitativ hochwertige Ausbildung bieten und gleichzeitig mit seinem Team daran arbeiten, ihre Probleme zu verstehen, um wirksame Lösungen zu finden. Eines der Ergebnisse dieses Projekts ist es, diese Kinder mit ausreichenden Fähigkeiten und Kompetenzen für die Zukunft auszustatten. Das am besten geeignete Modell der informellen Bildung unterstreicht die Bedeutung des Kompetenztrainings für Bahnkinder. Dadurch werden sie in die Lage versetzt, Fähigkeiten und Kompetenzen zu erwerben, die für den Arbeitsmarkt unerlässlich sind. Außerdem beabsichtigt Sanoj, sie mit angemessener, nahrhafter und reichhaltiger Nahrung zu versorgen, indem es mit NRO auf regionaler Ebene zusammenarbeitet, um eine nachhaltige Ernährung der Kinder zu gewährleisten. Für die weiblichen Kinder wird Sanoj Einheiten für reproduktive Gesundheit und Beratung einrichten, die sich um die Bedürfnisse der Mädchen im Bereich der reproduktiven Gesundheit kümmern. Dieses Projekt wird zu SDG 1 – keine Armut, SDG 3 – gute Gesundheit und Wohlbefinden und SDG 4 – hochwertige Bildung – beitragen 

Vo Quoc Thao Nguyen aus Vietnam. Sie ist die Gründerin von Greenjoy, einem Sozialunternehmen, das sich auf die Herstellung von Ökomaterialien aus natürlichem Lepironia-Gras konzentriert, aus denen Strohhalme, Utensilien, Geschirr sowie Küchen- und Wohndekoration hergestellt werden, um Einwegplastikprodukte zu ersetzen. Das Unternehmen engagiert sich für die Verringerung von Plastikmüll und -verschmutzung, die Verbesserung der Lebensbedingungen der Frauen vor Ort, die Sensibilisierung für Plastikmüll sowie bewussten Konsum und bewusste Produktion. Darüber hinaus bieten sie Schulungen zur Integration der Geschlechter und zur Stärkung der Rolle der Frau an und helfen ihnen, finanziell unabhängig zu werden und Entscheidungen für ihre Familien und Gemeinschaften zu treffen. Ihr Ziel ist es, bis zum Jahr 2027 eine Milliarde Plastikstrohhalme zu reduzieren und damit für mehr als 1 000 LandwirtInnen im Mekong-Delta, das stark vom Klimawandel betroffen ist, eine Existenzgrundlage zu schaffen und ihr Einkommen zu erhöhen. Während ihres Aufenthalts im Rahmen des ISA-Programms plant sie die Einrichtung eines Ladens für natürliche und kompostierbare Produkte in Deutschland und eines Vertriebszentrums für europäische Länder. Außerdem wird sie eine Crowdfunding-Kampagne starten, um ihre Lösung vorzustellen. Schließlich beabsichtigt sie, weitere Lösungen zu erforschen und zu entwickeln, bei denen Grasfasern zur Herstellung von Besteck, Bechern und Flaschen verwendet werden, um Einwegplastik zu ersetzen, und bei der Entwicklung dieses Projekts mit Universitäten, Labors und Partnern zusammenzuarbeiten. Mit ihrem Projekt wird sie zur Verwirklichung der folgenden SDGs beitragen: SDG 8 – menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum, SDG 12 – verantwortungsvoller Konsum und Produktion und SDG 14 – Leben unter Wasser. 

Jorge Andres A. Correa aus Kolumbien. Seine Nichtregierungsorganisation – El Patio – ist ein Think Tank für die Nachbarschaft, der soziale Innovationen fördert. Während seines Aufenthalts als ISA-Stipendiat plant Jorge, einen operativen Rahmen für seine NRO zu entwickeln, der partizipative Aktionsforschung, gemischte Forschungsmethoden und Instrumente des Startup-Unternehmertums kombiniert, um die Zusammenarbeit zu fördern und dringende sozioökonomische Probleme in ländlichen Gebieten anzugehen. Er wird auch an zwei Initiativen arbeiten: der nachhaltigen Biennale für ländliche Kunst und dem Gemeinschaftsmarktplatz, wobei er den NRO-Rahmen nutzt und der Beteiligung von Frauen Vorrang einräumt. Seine Idee ist es, die Zusammenarbeit dorthin zu bringen, wo sie am nötigsten ist. Daher möchte er mit den am meisten gefährdeten ländlichen Gemeinden zusammenarbeiten, insbesondere mit Schulen, LandwirtInnen und HandwerkerInnen außerhalb des städtischen Raums in der Umgebung der Stadt Neiva. Der Ansatz der NRO wird zum einen auf einer engen Zusammenarbeit mit den Gemeinschaften und den lokalen Verantwortlichen beruhen, zum anderen auf der Ermöglichung von Lösungen durch die Bereitstellung von Werkzeugen, praktikablen technischen Beiträgen und einer Budgetierungsstruktur. Jorge wird sich mit SDG 1 – keine Armut – und SDG 8 – menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum – befassen. 

Aggarwal Shivangi aus Indien. Ihre Projektidee beruht auf der Erforschung, Konzeption und Erprobung eines ESG-Indikatorrahmens (Environment Social Governance) für die Einhaltung und das Management von Wasser- und Abwassermanagementdiensten in Indien. Aggarwal hält die ESG-Berichterstattung für eine wirksame Methode, um das Erreichen von Investitionszielen zu demonstrieren und gleichzeitig akzeptable Normen für die Einhaltung von Umweltauflagen zu erfüllen, ohne leere Versprechungen in Bezug auf Nachhaltigkeit, d. h. Greenwashing, zu machen. Dieses Projekt zielt darauf ab, ein ESG-Rahmenwerk zu entwickeln, das als gemeinsames Objektiv für die Bewertung aller Arten von Organisationen im öffentlichen und privaten Sektor verwendet werden kann, die in den Bereichen Wasser und Abwasser tätig sind. Ihr Ziel ist es, die Einführung von Leistungsindikatoren zur Einhaltung der ESG-Richtlinien für Organisationen, die im Bereich der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung im städtischen Umfeld tätig sind, in einem Pilotprojekt zu demonstrieren. Während ihres Aufenthalts in Deutschland wird sie ein ESG-Compliance-Rahmenwerk als Konzept, ein ESG-Entscheidungstool als Leitfaden für die Anwendung des Konzepts und eine Softwareanwendung für ESG-Compliance zur Erleichterung der Entscheidungsfindung entwickeln. Mit ihrem Projekt wird sie dazu beitragen, SDG 6 – sauberes Wasser und sanitäre Einrichtungen -, SDG 11 – nachhaltige Städte und Gemeinden – und SDG 13 – Klimaschutz – zu erreichen.  

Amjad Ali aus Pakistan. Sein Projekt soll die wirtschaftliche Stellung der weiblichen Bevölkerung in ländlichen Gebieten in Pakistan hervorheben und ihren Beitrag zu einem nachhaltigeren Bergtourismus sicherstellen. Er möchte Jugendliche und Frauen in den Bergen ausbilden, um wirtschaftliche Angebote zu schaffen, die klimabeständig und somit nachhaltig sind. Aufgrund des mangelnden Verständnisses für das Modell des nachhaltigen Tourismus ist die Bergregion Gilgit-Baltistan einem enormen Druck auf wichtige Ökosystemleistungen ausgesetzt. In diesem Zusammenhang arbeiten die Regierung und die lokale Bevölkerung der Region derzeit an der Entwicklung und Umsetzung eines nachhaltigen Tourismusmodells. Im Rahmen dieses Projekts werden Jugendliche und Frauen in der Verwendung von umweltfreundlichen Produkten geschult und für die Auswirkungen des Klimawandels sensibilisiert. Das Projekt wird der ländlichen, weiblichen Bevölkerung (dem am meisten vernachlässigten Teil der Gesellschaft) die Möglichkeit eröffnet, eigene Initiativen zu entwickeln und an der Tourismusentwicklung in ihrem Ort teilzunehmen. Kurzfristig werden die Frauen an der Entwicklung des Tourismus in der Region verdienen können, langfristig wird die wirtschaftliche Stärkung der Frauen einen Multiplikatoreffekt auf die Wirtschaft in der Region haben. Mit seinem Projekt wird Amjad einen Beitrag zu SDG 8 – menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum -, SDG 12 – verantwortungsvoller Konsum und Produktion – und SDG 4 – hochwertige Bildung – leisten. 

Lucia Toledo aus Bolivien. Ihr ISA-Projekt Sacha Escuela wird Nationalparks dabei unterstützen, mehr interessierte Besucher aller Altersgruppen anzuziehen, und zwar durch Freizeitaktivitäten zur Umwelterziehung im Freien, die ihr Interesse, ihre Kreativität und ihr Verständnis für die aktuellen Herausforderungen wecken und Agroforstkonzepte als Alternative für die Nahrungsmittelproduktion einführen. Sie wird den Tunari-Nationalpark als ihr Studiengebiet nutzen. Lucia möchte die Umwelterziehung und nachhaltige Lebensmittelproduktionssysteme fördern, indem sie ein Modellprogramm für die Umwelterziehung in der Stadt Cochabamba in Bolivien entwickelt. Im Rahmen ihres Projekts sollen die im Park lebenden Landwirte und ihre Familien die Möglichkeit erhalten, auf ihrem Land ein sehr vielfältiges Agroforstsystem einzuführen, um von den Vorteilen dieser Praktiken zu profitieren (Wiederherstellung des Bodens, Wasserkreislauf, Klimaschutz und biologische Vielfalt des Lebensraums). Es ist geplant, den lokalen Gemeinden, ländlichen Schulen und Institutionen in der Nähe eines Nationalparks Zugang zu gesunden Umweltaktivitäten zu verschaffen, indem ein solides Programm angeboten wird, das leicht in anderen Regionen angewendet werden kann. Dieses Projekt wird zur Erreichung von SDG 4 – hochwertige Bildung -, SDG 15 – Leben auf dem Land -, SDG 13 – Klimaschutz – und SDG 12 – verantwortungsvoller Konsum und Produktion – beitragen. 

Bitte beachten Sie, dass die Projektskizzen vorläufig sind und noch weiter definiert werden. Die Teilnehmer und ihre Projekte werden nach ihrer Ankunft in Deutschland in unserem News-Blog ausführlich vorgestellt.

Sie möchten mit einem oder mehreren der Stipendiaten zusammenarbeiten? Dann kontaktieren Sie bitte das Projektteam.