TEILNEHMENDE 2022

Der Bewerbungsprozess:

Die Bewerbungen wurden in der ersten Runde des Prozesses zwei unabhängigen Bewertungen nach einem Scoring-System mit 15 verschiedenen Aspekten unterzogen. Knapp 100 Bewerber wurden in der zweiten Runde des Prozesses gebeten, uns Unterlagen und eine detaillierte Projektbeschreibung zu schicken. Darunter wurden 40 Teilnehmer ausgewählt, die per Videokonferenz interviewt wurden.

Schließlich wählte das ISA-Team die folgenden zwanzig Stipendiaten für das ISA-Programm 2022 aus, die wir hier stolz vorstellen wollen:

Anna N. Mafor aus Kamerun. Ihr Projekt mit dem Namen „Internet of things based automated agricultural monitoring and control system for smart farming“ wird sich auf die Entwicklung einer automatisierten landwirtschaftlichen Drohne konzentrieren, die dazu beitragen soll, landwirtschaftliche Abläufe zu optimieren, die Ernteproduktion zu steigern und das Pflnazenwachstum zu überwachen.  Sie plant, eine Drohne mit einem intelligenten System zu entwerfen, das auf IoT-, KI- und Blockchain-Technologie basiert und Aufgaben wie Bodenscans, Ernteüberwachung, das Sprühen von Düngemitteln und Insektiziden, die Sicherung der Lebensmittelversorgung, die Aufrechterhaltung der Pflanzengesundheit und die Schätzung von Ertragsdaten für die Wetteranalyse durchführen wird. Ihr ISA-Projekt umfasst auch den Bau von Gartenanlagen in ihrer Gemeinde in denen sie biologisch nicht abbaubare Abfälle (wie Altreifen und Eimern) verwenden will, sowie organischen Dünger aus Haushaltsabfällen. Mit ihrem Projekt wird Anna einen Beitrag zu SDG 2 – kein Hunger – und SDG 12 – nachhaltiger Konsum und Produktion – leisten.

Aye N. Hlaing aus Myanmar. Sie arbeitet seit 2019 für das WASH-Konsortiumsprojekt von OXFAM und Solidarities International als Koordinatorin für die Themen Geschlechter und Schutz. Sie setzt sich für die Rechte von Frauen in den Lagern für Binnenvertriebene ein, die meist muslimische Gemeinschaften sind und von Männern dominiert werden. Mit ihrem ISA-Projekt will sie die Frauen in diesen Lagern befähigen, sich an Entscheidungsprozessen in der Gemeinschaft zu beteiligen. In Anbetracht der Tatsache, dass die meisten dieser Frauen AnalphabetInnen sind, wird sie ein Handbuch erstellen, das sich an Frauen ohne oder mit nur geringen Lese- und Schreibkenntnissen richtet. Zunächst soll der Curriculum in bestehenden OXSI-Frauengruppen gelehrt werden, um die Ausbildung von Ausbildern und  die Schulung von Führungskräften zu fördern. Der Curriculum ist für AnalphabetInnen entworfen und behandelt Themen wie grundlegende Lese- und Schreibfähigkeiten, kritisches Denken, Verhandlungsführung und Verhandlungsmacht, Beteiligung an der Gemeinschaft und Mobilisierung, Kartierung der Gemeinschaft, Problemerkennung und Führungsqualitäten usw. Ihr Projekt unterstützt SDG 5 – Gleichstellung der Geschlechter und SDG 4 – hochwertige Bildung.

Muhammad S. Abdullahi aus Nigeria. Er ist der Gründer von eTrash2Cash, einem international und national ausgezeichnetem Sozialunternehmen. Das 2016 gegründete Start-up hat sich zum Ziel gesetzt, die Probleme der Abfallwirtschaft auf Basisebene in Afrika anzugehen. Das Sozialunternehmen startete seine Tätigkeit in Nigeria mit einem Mülltauschprogramm, das Menschen mit geringem Einkommen dabei hilft, über zugängliche lokale Sammelzentren in ihren Gemeinden direkt an dem von ihnen erzeugten Müll zu verdienen. Diese Sammelstellen dienen auch als Bildungs- und Sensibilisierungszentren, in denen die Menschen mit geringer Bildungsniveau etwas über ökologische Nachhaltigkeit und Klimawandel lernen können. Mit seinem ISA-Projekt will er diese Methode der Abfallsammlung, genannt „Trash Bank“, nutzen, um Millionen von Menschen in Afrika vor Ort zu erreichen und sie über Fragen der ökologischen Nachhaltigkeit und des Klimawandels aufzuklären. Er plant die Einrichtung von 50 „Trash Banks“ in verschiedenen Gemeinden in Nigeria. Muhammads Projekt ist den SDGs 13, 14, 15 und 1 gewidmet – Klimaschutz, Leben unter Wasser, Leben an Land und keine Armut.

Fatoumatta L. Kassama aus Gambia. Sie ist die Gründerin und Geschäftsführerin des Sozialunternehmens „Girls Pride“. Dieses Unternehmen wurde aufgrund der bestehenden wirtschaftlichen und sozialen Nachteile von Mädchen und Frauen aufgrund ihrer Menstruation in Gambia gegründet. Hauptziel ist es, bedürftigen Mädchen und Frauen nachhaltige Menstruationsprodukte zur Verfügung zu stellen. „Girls Pride“ schult außerdem Frauen und Mädchen in Fragen der Menstruations- und Reproduktionsgesundheit und sensibilisiert die Gemeinschaften für die Bedeutung des Umweltschutzes durch die Verwendung wiederverwendbarer Menstruationsprodukte. Für ihr ISA-Projekt plant Fatoumatta, ihr soziales Unternehmen zu erweitern und eine neue Komponente zu ihrem Projekt hinzuzufügen. Dieses konzentriert sich auf Mädchen, die aufgrund ihrer Periode jeden Monat vier bis fünf Tage in der Schule fehlen. Im Rahmen des ISA-Projekts werden die Mädchen über Menstruationshygiene, die Bedeutung wiederverwendbarer und umweltfreundlicher Stoffbinden, Klimaschutzmaßnahmen und die negativen Auswirkungen von Einweg-Plastikbinden auf unsere Umwelt und die Meeresfauna aufgeklärt. Das Projekt wird auch andere Interessengruppen einbeziehen und sie über umweltfreundliche und nachhaltige Lösungen zur Bekämpfung der Menstruationsarmut aufklären. Ihr Projekt ist stark auf die SDGs 3, 5, 12 und 13 ausgerichtet – gute Gesundheit und Wohlbefinden, Gleichstellung der Geschlechter, nachhaltige Produktion und nachhaltiger Konsum sowie Klimaschutz.

Ritu Malhotra aus Indien. Ihr ISA-Projekt ist die Entwicklung einer digitalen Plattform für Institutionen, die Bildung in Nachhaltigkeitsthemen anbieten. Sie wird verschiedene Komponenten beinhalten: interaktive Lerninhalte für SchülerInnen (Spiele, Interaktivität, Quiz, Videos, eBooks, Arbeitsblätter); Lehrmittel und Ressourcen für LehrerInnen (Unterrichtspläne, Videos, Quiz, Bewertungen, Arbeitsblätter); sowie die Möglichkeit zum globaler Austausch von Ideen für LehrerInnen und SchülerInnen. Malhotra ist Autorin der „Be the Change“ – Bücher – einer Reihe von SDG-Büchern mit Arbeitsblättern und digitalen Lösungen für SchülerInnen der 1. bis 8. Klasse. Während ihres Aufenthalts in Deutschland wird sie die vorhandenen Ressourcen in einer digitalen Plattform zusammenführen, die technologischen Anforderungen erforschen, den Prototyp vorbereiten und testen und die Plattform für eine weltweite Einführung vorbereiten. Mit ihrem Projekt wird sie sich auf das Ziel 4 der SDGs konzentrieren – hochwertige Bildung. 

Borhaneddine Sabri aus Algerien. „Green and Funny“ ist der Name seines Projekts, das sich der Umwelterziehung von Kindern widmet. Mit modernen, wissenschaftlich fundierten Lehrmethoden und Aktivitäten im Freien (Besuche von Nationalparks und Bauernhöfen), will er viele junge Menschen erreichen und sie zu Umweltbotschaftern ihrer Gemeinde machen. Er wird den Prototyp der „Green and Funny“-Schule entwerfen und in Abstimmung mit den LeiterInnnen der Grund- und Sekundarschulen einen Wochenplan für den Unterricht erstellen. In der Stadt Oum El Bouaghi (Untersuchungsgebiet) gibt es 17 Grundschulen und 8 weiterführende Schulen, die Zahl der Klassen einschließlich aller Jahrgangsstufen beträgt 320 (laut der offiziellen Website des nationalen Bildungsministeriums). „Green and Funny“ wird jede Woche 18 verschiedene Kurse auf der Grundlage des „House of Environment of OEB“ anbieten. (ein Kurs für 2 Gruppen am Vormittag und ein weiterer Kurs für die Nachmittagsgruppe mit einer Dauer von jeweils 3 Stunden). Mit seinem Projekt wird er sich mit dem SDG 4 – hochwertige Bildung in seinem Heimatland befassen.

Carolina de Macedo Pinto aus Brasilien. Ihr ISA-Projekt widmet sich der Analyse der Herausforderungen des Klimawandels und der Nachhaltigkeit in großen städtischen Zentren (Sao Paulo) in einem Entwicklungsland (Brasilien). Untersuchungsgegenstand ist der geschützte? Fontes do Ipiranga State Park, ein Restbestand eines Atlantischen Waldes. Ihr Projekt hat zwei Ziele: 1) zu verstehen, wie diese Schutzeinheit dazu beiträgt, die Auswirkungen des Klimawandels auf lokaler Ebene in der Stadt Sao Paulo zu minimieren; 2) das Potenzial für die Beschaffung von Finanzmitteln für die lokale Nachhaltigkeit durch die von PEFI bereitgestellten Ökosystemleistungen zu bewerten. Sie will diese Ziele erreichen, indem sie Ökosystemleistungen (versorgende, regulierende, unterstützende und kulturelle) identifiziert und deren Relevanz untersucht. Mit ihrem Projekt wird sie einen Beitrag zu SDG 13 – Klimaschutz und SDG – leisten.

Jatin Kanojia aus Indien. Mit seinem Start-up Wavly will er die Überwachung von Wasserverlusten automatisieren. Ziel ist es bis zu 20 % der Wasserversorgung einzusparen. Die Wassermenge, die den Kunden nicht erreicht, weil sie durch Leckagen im Verteilernetz, Wasserdiebstahl oder Messfehler verloren geht, wird als „Non-Revenue Water“ (NRW >> Nicht-Ertragswasser) bezeichnet. Im weltweiten Durchschnitt entfallen 35 % des gesamten von den Gemeinden produzierten Wassers auf Nicht-Ertragswasser. In Indien liegt dieser Anteil sogar bei 47 %. Während seiner Zeit in Deutschland plant er die Entwicklung eines Luftfahrzeugs mit einem speziellen Sensor, der Wasserlecks in den Wasserleitungen aufspüren kann. Dieser Sensor kann den Boden durchdringen und die Informationen über die Wasserlecks an das System zurücksenden. Mit dieser Technologie können unterirdische Leckagen innerhalb weniger Wochen und nicht erst nach Monaten oder gar Jahren entdeckt werden. Die kontinuierliche, schnelle Überwachung der Wasserverteilungsnetze und die frühzeitige Erkennung von Leckagen werden zu mehr Effizienz in der Wasserinfrastruktur, zur Erhöhung der Einnahmen und zur Nachhaltigkeit führen. Jatin wird einen Beitrag zu Ziel 6 der SDGs leisten – sauberes Wasser und sanitäre Einrichtungen.

Tatenda Chitaka aus Simbabwe. Im Rahmen ihres ISA-Projekts möchte sie ein Regenwassersammelsystem entwickeln, um dem allgemeinen Wassermangel entgegenzuwirken. Ihre Forschung basiert auf ihrer Datenerhebung in den semiariden Regionen Simbabwes, hier wird Regenwasser nicht genutzt. Im Rahmen ihres ISA-Projekts will sie ein System zur Regenwassernutzung in den ländlichen Gebieten des Matobo-Distrikts entwickeln und einrichten. Als technische Basis wird ein von der UN entwickeltes Smartphone-Anwendungstool verwendet, das bisher noch nicht in Simbabwe genutzt wird. Das interaktive Anwendungstool nutzt meteorologische Daten, die in der nächstgelegenen Wetterstation leicht verfügbar sind. Tatenda´s Organisation, Hydrobridge, wird die Installation des Pilotsystems als Teil ihrer Politik der sozialen Verantwortung finanzieren. Sie wird lokal verfügbares Material verwenden und einfache Konstruktionen einsetzen, damit die Gemeinden das System leicht nachbauen können. Mit ihrem Projekt unterstützt sie die SDGs 2 und 6 – kein Hunger bzw. sauberes Wasser und sanitäre Einrichtungen.

Fadli aus Indonesien. Er plant die Entwicklung eines Biokonversionssystems, das organische Abfälle mit Hilfe von Larven der Schwarzen Soldatenfliege (BSFL) in Proteine und Dünger umwandelt. Dieses Projekt zielt darauf ab, organische Abfälle zu recyceln und gleichzeitig alternative Proteine für Geflügel- und Fischzüchter zu produzieren. Organische Abfälle aus Märkten, Restaurants und der Landwirtschaft werden gesammelt und an die Larven der Schwarzen Soldatenfliege (BSFL) verfüttert. Dieses ISA-Projekt ist Teil des laufenden Projekts „Proterra“, einem sozialen Unternehmen, das organische Abfälle mit Hilfe von Larven der Schwarzen Soldatenfliege (BSFL) in Proteine und Dünger umwandelt. Das Projekt umfasst die Konsolidierung des Sozialunternehmens, die Produktforschung und -entwicklung sowie die Aufklärung über Abfallwirtschaft. Dieses Projekt ist einzigartig, weil es zwei Probleme gleichzeitig angehen will: die Reduzierung organischer Abfälle und die Bereitstellung alternativer und nachhaltiger Proteine. Dieses Projekt konzentriert sich hauptsächlich auf das SDG 12 – nachhaltiger Konsum und nachhaltige Produktion.

Linda Kamau aus Kenia. Sie ist die Trägerin der Vision von Malian AgriBusiness Solutions und glaubt, dass die Wirtschaft eines der wichtigsten Instrumente ist, um die Armut in den schwächsten Gruppen der Welt zu bekämpfen. Malian Agri-Business Solutions ist ein soziales Unternehmen, das sich auf die Entwicklung von Kleinbauern in Afrika konzentriert, dabei die Land- und Wasserressourcen schont und Gewinne maximiert. Sie ermöglichen es den Bauern, ihr Einkommen zu steigern, indem sie ihnen Süßkartoffeln zu einem fairen Marktpreis abkaufen. Das Unternehmen veredelt die Süßkartoffeln zu Brot, Kuchen und Donuts und produziert so  gesunde, nahrhafte und köstliche und lokal leicht zugängliche Lebensmittel. Mit ihrem ISA-Projekt will sie ihr Geschäft ausbauen und mehr über die grüne Gründerszene in Europa lernen, um das Gelernte auf ihr Unternehmen in Kenia zu übertragen. Lindas ISA-Projekt wird zur Verwirklichung der SDGs 1, 2 und 8 beitragen – keine Armut, kein Hunger und menschenwürdige Arbeit bzw. Wirtschaftswachstum.

Juan Francisco D. Gonzalez aus Kolumbien. Juan ist Mitglied von TERRAE – einer Nichtregierungsorganisation, die sich aus Geo-Umweltfachleuten zusammensetzt und Daten zur Verbesserung von Raum- und Umweltplanungsentscheidungen generiert und verbreitet. Außerdem unterstützt TERRAE die Gemeinden beim Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen in ihrem Gebiet, wobei sie wissenschaftliche Informationen und den Wissensschatz der indigenen Bevölkerung integriert. „Environmental Community-based Monitoring Center“ ist der Name seines Projekts, das eine Alternative zur mangelnden Umweltüberwachung durch staatliche Institutionen bieten soll. Das Projekt baut auf den Erfahrungen der Geo-Umwelt-Organisation TERRAE auf und stützt sich auf zwei Hauptpfeiler: 1) Umwelterziehung für Gemeinden, die von Bergbauaktivitäten betroffen sind, und 2) Entwicklung praktischer Fähigkeiten zur Erhebung unabhängiger Daten über Wasserqualität und -quantität, die aus der Umweltüberwachung durch leicht zugängliche Geräte und einfache Überwachungsmethoden gewonnen werden. Das ISA Projekt soll das Ökosystem durch die Stärkung der Beziehung zwischen indigenen  Gemeinschaften und ihrem Territorium zu schützen. Es soll zur Erreichung der SDGs 13 – Klimaschutz und 15 – Leben an Land – beitragen.

Henry C. Fordi aus Ghana. Er ist der Projektleiter von Guzakuza und Spezialist für Gemeindeentwicklung für das „SheFarms“-Projekt. Guzakuza ist eine 2015 gegründete Organisation, die ghanaische Frauen in der Landwirtschaft unterstützt und sie dazu inspiriert, selbstbestimmte Unternehmerinnen zu werden und ein nachhaltiges Wachstum in der Landwirtschaft zu erreichen. Sein ISA-Projekt „SheFarms“ besteht aus einer Reihe von Vor-Ort-Schulungen für Bäuerinnen und einer dreimonatigen praktischen Erfahrung in der Landwirtschaft. Sie erhalten Zugang zu einem Markt, der ihnen hilft, ihre Erzeugnisse schnell zu verkaufen, um Nachernteverluste zu vermeiden. Das Ackerland wird von der Organisation Guzakuza zur Verfügung gestellt.  Gewinnerträge sowie Spenden fließen zurück zu den Bäuerinnen, damit sie ihr Ackerland pachten/kaufen können. Die „SheFarmers“ nehmen an einem Bootcamp, einer Schulung auf dem Bauernhof, Exkursionen, Lehrlingsausbildung, Coaching und Mentoring teil, um ihr Selbstvertrauen zu stärken und ihre Produktivität zu verbessern. Während der Schulungs- und Anbauphase werden andere Frauen, die als Unternehmerinnen in der Landwirtschaft erfolgreich sind, eingeladen, ihre Erfahrungen mit den SheFarmers zu teilen. Die Programmteilnehmerinnen haben außerdem die Möglichkeit, Betriebe anderer erfolgreicher Landwirtinnen zu besuchen. Henrys Projekt wird einen Beitrag zu den SDGs Nummer 2 – kein Hunger, 5 – Gleichstellung der Geschlechter und 12 – nachhaltiger Konsum und nachhaltige Produktion leisten.

Desmond A. Fontoh aus Kamerun. Er setzt sich für die Reduzierung der Plastikverschmutzung ein, indem er Abfälle als Ressource für die Herstellung umweltfreundlicher Plastikpflasterziegelsteine und -fliesen nutzt. Seine Host-Organisation ist CEPOW (Crusaders for Environmental Protection and Ozone Watch) – eine Nichtregierungsorganisation, die sich mit aufkommenden Umweltproblemen befasst. Die Umwandlung bereits vorhandener Kunststoffabfälle in Kunststoffpflastersteine und -fliesen stellt eine erschwingliche Alternative zu Ziegelpflaster und Keramikfliesen dar und senkt gleichzeitig die Nachfrage nach Rohstoffen. Darüber hinaus will CEPOW über die Plattform „Beat The Bottle“, Jugendliche über die besten Umweltpraktiken aufklären und ihr Bewusstsein in Umweltfragen sensibilisieren. Außerdem ist die Gründung von 5 Öko-Clubs in 5 Schulen in Bamenda, Kamerun geplant. Mit seinem Projekt wird Desmond die SDGs 11 und 13 – nachhaltige Städte und Gemeinden und Klimaschutz – unterstützen.

Eric G. Kariuki aus Kenia. Zusammen mit seinem Team bei Aquaethanol Technologies hat Eric einen neuen alternativen Biokraftstoff entwickelt, der in einkommensschwachen Haushalten und Restaurants in Kenia verwendet werden kann und nicht nur eine saubere Form der Kochenergie bietet, sondern auch eine Lösung für die Wasserhyazinthe darstellt. Wasserhyazinnthen sind ein schnell wachsendes Unkraut, das das Leben im Victoria- und Naivasha-See bedroht. Die Wasserhyazinthenblüte verursacht in den genannten Seen seit den 1990er Jahren ökologische Katastrophen. Wenn sie blüht, sterben die Fische und andere Lebewesen im See aufgrund des Sauerstoffmangels, der durch das schnelle Wachstum der Pflanzen verursacht wird. Andererseits ist die Verwendung von nicht erneuerbaren Rohstoffen und Brennstoffen zum Kochen in Kenia sehr hoch: 64 % verwenden Brennholz und 17 % Holzkohle. Aquaethanol Technologies ist es gelungen, eine Lösung für beide Probleme zu finden: einen Biokraftstoff aus Unkraut, das auf Süßwasserkörpern wächst, der zusammen mit nachhaltigen Kochherden und Lignin Briketts vertrieben wird, die eine Alternative zu Holzkohle darstellen und in bereits vorhandenen Holzkohleöfen verwendet werden können. Im Rahmen des ISA-Projekts wird Eric eine Erdbeobachtung per Fernerkundung durchführen, um die Vegetationsmuster der Wasserhyazinthe zu kartieren, und eine optimierte Produktionsanlage im Pilotmaßstab für die Biokraftstoffe entwickeln. Eric unterstützt die SDGs 7, 9 und 13 – erschwingliche und saubere Energie, Industrie, Innovation und Infrastruktur bzw. Klimaschutz.

Geo Sebastian kommt aus Indien. Er ist davon überzeugt, dass Wissenschaft und Technologie dazu beitragen können, die Armut in den ländlichen Gebieten seines Heimatlandes zu beseitigen. Indien hat sehr ehrgeizige Pläne, was die Entwicklung der Solarenergie angeht. Das Hauptwachstum im Aufdachsektor konzentriert sich auf städtische Gebiete aufgrund kürzerer ROI-Zeiten (Return on Investment) und höherer Stromtarife. Die Menschen, die in ländlichen Gebieten leben, sind bisher von Boom der Solarenergie auf dem indischen Markt abgeschnitten.  Deshalb will er mit seinem ISA-Projekt die Solartechnologie in die bereits gegründeten Gemeindegruppen bringen. Seine Idee ist es, den Menschen in der Region eine Lebensgrundlage zu bieten, indem er ihnen hilft, Gelände für Solarenergie nutzbar zu machen und den Strom zu verkaufen. Er plant, sein ISA-Projekt mit Hilfe des Modells der National Rural Livelihoods Mission zu verwirklichen, die mit den bereits existierenden und für die Teamarbeit geschulten Hilfsgruppen (Frauenkollektive) das Rückgrat bilden wird. Die Nutzung von Solarenergie und die Entwicklung von Fertigkeiten für den Bau der erforderlichen Infrastruktur wird den Menschen ein nachhaltiges Einkommen bieten. Mit seinem Projekt wird Geo dazu beitragen, die SDGs 1 und 7 – keine Armut und erschwingliche und saubere Energie – zu erreichen.

Manpan J. Wungak aus Nigeria. Sustainable World Corporation Nigeria ltd. ist eine 2017 gegründete Unternehmensgemeinschaft, die sich aus mehreren Geschäftsinhabern zusammensetzt, die einen nachhaltigen Wandel Nigeria und auf dem gesamten Kontinent herbeiführen wollen. Sie glauben an das große Potenzial der Branche für grüne Arbeitsplätze und Unternehmertum, das bewusst gefördert werden muss. Um erfolgreich zu sein, wollen sie der Jugend helfen, die erforderlichen Fähigkeiten zu entwickeln, um Probleme im Zusammenhang mit der nachhaltigen Entwicklung anzugehen. Das ISA-Projekt ist die Umsetzung eines bereits konzipierten Programms zur Erkennung, Anwerbung, Stärkung, Bereitstellung von Ressourcen und Freisetzung von chancenorientierten Unternehmern, die hocheffiziente Unternehmen gründen und ausbauen, kontinuierlich neue und innovative Geschäftsmodelle entwickeln und Arbeitsplätze, neue Markträume, Produkte und Dienstleistungen oder Prozesse schaffen können. Mit seinem ISA-Projekt wird Manpan fünf chancenorientierte Jungunternehmer mit hochinnovativen und auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Gründungskonzepten hervorbringen, die wiederholbar und in hohem Maße skalierbar sind. Sie werden bis zur Markteinführung mindestens 12 Monate lang im SWC Sustainable Innovation HUB inkubiert werden. Sein Projekt wird einen Beitrag zu den SDGs 8 und 10 – menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum sowie Verringerung der Ungleichheiten – leisten.

Ousmane Ndiaye aus Senegal. Während seiner Arbeit für das senegalesische Bildungsministerium hat Ousmane festgestellt, dass ein wichtiger Grund für den Schulabbruch in den ländlichen Gebieten Senegals die fehlende Verpflegung der Schüler:innen während der Unterrichtszeit ist.

Dieses Problem will er angehen, indem er einen Leitfaden für die Einrichtung und Verwaltung einer Selbstversorger-Kantine erstellt . Sein ISA-Projekt zielt darauf ab, die Mittelschule und die örtliche Gemeinde bei der Entwicklung und Umsetzung einiger Aktivitäten zu unterstützen. Außerdem will er zusätzliche Einnahmen für die Einrichtung generieren und ein Schulspeisungsprogramm initiieren. Unterstützt vom Bildungsministeriums will er eine Kantine in einer Pilotschule im ländlichen Senegal eröffnen. Darüber hinaus sollen die Schüler der Pilotschule von lokalen Experten im  landwirtschaftlichen Arbeiten geschult werden und einen Schulgarten anlegen, der die Schulkantine mit lokalem Gemüse und anderen Produkten versorgen wird. Mit diesem Projekt wird Ousmane einen Beitrag zu SDG 2 – kein Hunger, SDG 3 – Gesundheit und Wohlbefinden und SDG 4 – hochwertige Bildung – leisten.

 Bogdan Skokovic aus Serbien. Sein ISA-Projekt konzentriert sich auf nachhaltigen Tourismus, da die Entvölkerung des ländlichen Raums und eine unzureichende öffentliche Infrastruktur ein Problem darstellen, mit dem die Provinzen Serbiens seit Jahrzehnten zu kämpfen haben. Das Projekt zielt darauf ab, einen positiven Wandel in der Region herbeizuführen, indem er zunächst auf die Probleme, die die Entvölkerung der ländliche Bevölkerung in infrastrukturarmen Dörfern mit sich bringt, hinweist.

Kern seines Projektes ist die Wiederbelebung einer Dorfschule im Westen Serbiens. Diese soll der Grundpfeiler für den Wandel in der Region sein. In dem umgebauten Gebäude soll es außerdem Bildungsmöglichkeiten im Bereich nachhaltiger Praktiken im Tourismus und/oder der Landwirtschaft geben. Darüber hinaus schreibt Bogdan einen Businessplan für eine Vermarktungslattform für lokale Produkte zur Förderung des lokalen Unternehmertums. Bogdan wird sich mit SDG 4 – hochwertige Bildung -, SDG 8 – menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum – und SDG 11 – nachhaltige Städte und Gemeinden – befassen.

Aminata Lo aus dem Senegal. Ihr ISA-Projekt zielt darauf ab, Inhalte zur nachhaltigen Entwicklung zu vermitteln, die Fantasie und Kreativität durch neue Technologien anregen. Darüber hinaus sollen Anreize für Lernende in der Forschung geschaffen werden um gemeinsam nachhaltige Lösungen zu entwickeln. Aminatas Ziel ist es, die Umwelterziehung in senegalesischen Sekundarschulen durch innovative Methoden zu fördern, indem sie digitale Technologien als Hebel zur Veränderung einsetzt und gleichzeitig die bestehenden Traditionen der lokalen Gemeinschaften berücksichtigt. Im Rahmen ihres ISA-Projekts SDGs Program and New Technology-driven Innovations in the Senegalese Curriculum“ (SDGs-Programm und neue technologiegetriebene Innovationen im senegalesischen Lehrplan) beabsichtigt sie, Inhaltskurse auf der Grundlage eines nationalen Plans für die Einbeziehung von Umweltthemen, einschließlich der Eindämmung des Klimawandels, zu entwickeln und die Umwelterziehung im Lehrplan der Sekundarschulen durch innovative Ansätze zu fördern. Die Umsetzung ihres Projekts wird in Fablabs (digitale Fertigungslabors) im Senegal stattfinden, um Aktivitäten zu initiieren, die Forschung, Nachhaltigkeit und gemeinschaftliche Innovation miteinander verbinden. Ihre projektbezogenen SDGs sind 4 – hochwertige Bildung und 5 – Gleichstellung der Geschlechter.

Bitte beachten Sie, dass diese Projektbeschreibungen vorläufig sind und weiter ausgearbeitet werden.

Sie möchten sich mit einem oder mehreren der Stipendiaten austauschen oder können sich eine Projektkooperation vorstellen? Dann kontaktieren Sie bitte das Projektteam.