TEILNEHMENDE 2022/2023

Der Bewerbungsprozess:

Mit Beginn der zweiten Förderphase der ISA wurde ein neuer Bewerbungsprozess implementiert, der zu einer Verlängerung der Bewerbungsphase führte. 30 Teilnehmer:innen wurden ausgewählt, die per Videokonferenz von einer externen Jury interviewt wurden.

Die Juror:innen wählten folgenden dreizehn Stipendiaten für das ISA-Programm 2022/23 aus:

Abel Abebe aus Äthiopien. Mit seinem Projekt möchte Abel die Wasserversorgung, die Abwasserentsorgung und die Hygiene für arme und benachteiligte Menschen in der Region Konso sicherstellen. Das Projekt zielt hauptsächlich darauf ab, die Verfügbarkeit von Grundwasser/Oberflächenwasser und die Wasserqualität in den dürregefährdeten Gebieten in der Konso-Zone mit Hilfe verschiedener Datenerfassungs- und Umsetzungsmethoden zu bewerten. Des Weiteren wird sich das Projekt mit den Fragen der Wasserqualität und der Wasserversorgung in diesem Gebiet befassen, indem die räumliche Verteilung von Wasserparametern und Aufbereitungstechniken untersucht werden, die auf bereits gesammeltes Wasser angewendet werden können. Eine Sensibilisierungskampagne für eine effizientere Regenwassernutzung ist ein weiteres Ziel. Mit seinem Projekt wird er einen Beitrag zu SDG 3 -Gesundheit und Wohlbefinden und SDG 6  – Sauberes Wasser und sanitäre Einrichtungen, leisten.

Adrian O. Watson aus Jamaika. Sein soziales Unternehmen „Honai Beez Apiary“ setzt auf  Imkerei und Setzlingsproduktion als Mittel zur Bekämpfung der Entwaldung und zur Begrünung städtischer und ländlicher Gebiete. Im Vordergrund steht die Vernetzung von Imkern und die Mittelbeschaffung für die Setzlingsproduktion und das Einrichten bzw. die Wiederaufforstung von kommunalen Grünflächen. Mit seinem ISA-Projekt plant er die Weiterentwicklung des Unternehmens für Bienenzucht, den Entwurf eines Ausbildungslehrgangs in städtischer Bienenzucht, einen Workshop für Bambusbienenstöcke und die Organisation eines Umwelttraining für junge Menschen in Jamaika. Mit seinem Projekt wird er sich mit SDG 13 –  Klimaschutz  und SDG 15 – Leben auf dem Land, befassen.

Amelyn Laro aus den Philippinen. Amelyn hat sich zum Ziel gesetzt, das Problem der Teenagerschwangerschaft und der geschlechtsspezifischen Gewalt auf den Philippinen zu bekämpfen. Ihr Projekt zielt darauf ab, Lehrerinnen und Lehrer zu befähigen, ihre Schülerinnen und Schüler über reproduktive Gesundheit und Themen der Geschlechtergleichstellung unterrichten zu können. Die Lehrer:innen werden auch lernen, wie sie das Thema „Gender“ in ihre Lehrpläne und Lernmaterialien integrieren und geschlechtersensible Lehrmethoden anwenden können.  Integrative Bildung soll so gefördert und gleichzeitig sichergestellt werden, dass Mädchen und Jungen den gleichen Zugang zu Lernmöglichkeiten haben und im Lernprozess fair behandelt werden. Darüber hinaus sollen Kinder vor allen Formen von geschlechtsspezifischer Gewalt, Missbrauch, Diskriminierung und Mobbing  im Schulambiente geschützt werden. „Teaching Gender Equality“ ist ein Projekt, das konkret darauf abzielt, 100 Highschool-LehrerInnen in der Region Davao Occidental zu schulen. Mit ihrem Projekt wird Amelyn dazu beitragen, die SDGs 4 und 5,  hochwertige Bildung und Gleichstellung der Geschlechter, auf den Philippinen zu erreichen.

Cynthia Onyangore aus Kenia. Ihr ISA-Projekt konzentriert sich auf den Aufbau einer inklusiven und nachhaltigen Wertschöpfungskette für afrikanisches einheimisches Gemüse (AIV) im Landkreis Uasin Gishu. Das Projekt richtet sich an Kleinbäuerinnen und verfolgt einen Lebensmittelsystemansatz in der Theorie und der Praxis. Dieses Projekt wird sicherstellen, dass die Lebensgrundlage der Landwirt:innen verbessert wird, die Produktionsprozesse klimaverträglich sind und die Frauen in die Wertschöfpungskette einbezogen werden. Dies würde sich unmittelbar auf die Verbesserung der Lebensbedingungen in ihren lokalen Gemeinschaften auswirken. Darüber hinaus plant sie, agrarökologische Praktiken, biologische Vielfalt und die Reduzierung von Treibhausgasemissionen zu integrieren. Um sicherzustellen, dass Kreislaufsysteme in das Projekt einbezogen werden, wird sie sich bemühen, indigenes Wissen auch in die Verarbeitungs- und Wertschöpfungsprozesse einzubeziehen. Ihr Projekt wird einen Beitrag zum SDG 1 – keine Armut, SDG 2 – kein Hunger, SDG 5   – Gleichstellung der Geschlechter und SDG 13 – Klimaschutz leisten.

Ekaterina Gualoto aus Ecuador. „Soy Agricultora“ ist ein Langzeitprojekt von Ekaterina, das Landwirtinnen stärkt und eine nachhaltige Landwirtschaft auf den Galapagos-Inseln fördert. Wichtige Aspekte sind die Erforschung der Frauenrolle im Landwirtschaftssektor, deren Bedeutung für die Ernährungssicherheit und Nachhaltigkeit sowie bestehende Herausforderungen aufzuzeigen. Sie plant die Entwicklung eines Aktionsrahmens auf der Grundlage eines agrarökologischen Ansatzes. Erklärte Ziele sind es, Hunger und Armut zu beseitigen, den Verlust der biologischen Vielfalt zu stoppen, die Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Klimawandel zu erhöhen, menschenwürdige Arbeitsplätze zu schaffen,  gerechte Lebensbedingungen zu fördern und die Gleichstellung der Geschlechter zu unterstützen. Außerdem soll ihr ISA-Projekt den Stimmen der Bäuerinnen Gehör verschaffen und ihren sozialökonomischen Beitrag sichtbar machen, indem sie durch virtuelles Storytelling deren Geschichten dokumentiert und verbreitet. Dieses Projekt ist eine direkte Antwort auf SDG 1- keine Armut, SDG 2 – kein Hunger und SDG 5 – Gleichstellung der Geschlechter.

Eliot Jori aus Simbabwe. Als Stadtplaner in Simbabwe erkannte Eliot den Mangel an städtischen Gärten in und am Rande der Städte in Simbabwe. Sein ISA-Projekt konzentriert sich auf den Praxis-Wissenserwerb und -austausch mit Expert:innen urbanen Gärten in Deutschland. Ziel ist die Entwicklung von kleinen, nachhaltigen urbanen Gärten in Harare. Seine Lösung trägt nicht nur zur Verringerung des Hungers bei, sondern geht auch das Problem der Ernährungssicherheit und des ökologischen Fußabdrucks importierter Lebensmittel an. Die urbane Landwirtschaft wird das Leben der einfachen Stadtbewohner:innen durch erhöhte Nahrungsmittelsicherheit und verbesserte klimatische Bedingungen verbessern. Durch die Gründung eines Netzes von nachhaltigen städtischen Gärten will Eliot, zum SDG1 – Null Armut und zum SDG3 – Gesundheit und Wohlbefinden der Bewohner und SDG11 beitragen.

Ife-Oluwa O. Fadele (Caleb) aus Nigeria. Caleb befürwortet die Umstellung des konventionellen, von Saison- und Regenfällen abhängige System der Agrarproduktion in Nigeria auf hydroponische Anbaumethoden. Sein ISA-Projekt konzentriert sich auf die Produktionssteigerung von Obst und Blattgemüsesorten in ländlichen Gebieten durch die Einführung von Technologien und Praktiken des hydroponischen Anbaus. Ziele sind die Sensibilisierung der indigenen Bevölkerung, das Durchführen von Schulungen sowie die Aufklärung über den Klimawandel und über die Vorteile des Hydrokultur-Systems. Sein Projekt wird sich mit den SDGs Nummer 2 und 8 befassen – Null Hunger und menschenwürdige Arbeit bzw. Wirtschaftswachstum.

Manoj Chenthamarakshan aus Indien. Während seines ISA-Aufenthalts wird er ein Programm zur Verbesserung der Selbstwahrnehmung von schutzbedürftigen bzw. benachteiligten Kinder schaffen. Das „Superhero Projekt“ ist eine Initiative, die das Leben von leistungsschwächeren Kindern mit geringen Selbstvertrauen durch die Anwendung Neuro-Linguistischer Programmierungstechniken (NLP) positiv beeinflussen soll. Das „Superhero Projekt“ benutzt ein interaktives Format um die Aufmerksamkeit junger Menschen auf sich selbst zu zentrieren und ihnen so zu helfen eine eigene starke innere Stimme zu entwickeln sowie eine transformative Denkweise zu fördern. Sein Projekt ist in 2 Ziele unterteilt: die Erstellung eines Dokumentarfilms und eines kreativen Journals. Das Superhelden-Projekt ist das erste seiner Art, das mit NLP-Techniken entwickelt werden wird, um es praktisch und wirkungsvoll zu machen. Aufgrund des digitalen Formats ist es ein nachhaltiges Projekt. Manoj wird sich mit dem SDG 4 – hochwertige Bildung – befassen.

Marwa Werghemmi aus Tunesien. Die Idee ihres Projekts zielt auf das SDG 4 (als Teil der nicht-formalen Bildung) ab: sie will die Kompetenz des „kritischen Denkens“ bei Grundschülern entwickeln. Die Idee umfasst das Kompetenztraining von 5.000 Schüler:innen und 500 Lehrer:innen an ländlichen Grundschulen in Südtunesien. Marwa´s Projekt wird LehrerInnen befähigen die Kompetenz „Kritisches Denken“ und  Friedenserziehung in den Schulen zu vermitteln, was angesichts des hohen Gewaltniveaus notwendig ist. Während ihres ISA-Aufenthalts wird sie den pädagogischen Leitfaden vorbereiten. Dieser beinhaltet dramatisierte Texte, die später in Zeichentrickvideos umgewandelt werden. Schließlich plant sie, eine Website für die Initiative einzurichten, die jedem/r Akteur:in die Möglichkeit bietet, auf Bildungsressourcen zuzugreifen, mehr über die Auswirkungen des Programms zu erfahren und Erfahrungen auszutauschen.

Obimdike L. Mmachukwu aus Nigeria. Während ihres Aufenthalts in Hamburg wird sie einen Lehrplan für die Wiederherstellung von Ökosystemen und die Aufzucht von Baumschulen in weiterführenden Schulen entwerfen. Dabei wird sie sich intensiv mit dem Klimawandel auseinandersetzen. In Nigeria gibt es bisher keinen Lehrplan für die Primar- oder Sekundarstufe, der den Kindern fundierte Kenntnisse über Umweltmanagement, Wiederaufforstung, Umweltschutz, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit vermittelt. Das hat dazu geführt, dass selbst bei gebildeten Erwachsenen keine ausreichenden Kenntnisse im Umgang mit unseren Ökosystemen vorhanden sind. Mit ihrem ISA-Projekt will sie das ändern und ein Bewusstsein für Umweltschutz und -management schaffen. Darüber hinaus wird sie während der Projektdurchführung eine Kampagne für die Anpflanzung einheimischer Wirtschaftsbäume in zehn Schulen in der Region durchführen. Durch die Einrichtung von Klimaschutzclubs und Baumschulen werden die Schulen Einnahmen erzielen, die einkommensschwachen Familien helfen, das Schulgeld für ihre Kinder zu bezahlen. Ihr Projekt wird einen Beitrag zu SDG 4 – hochwertige Bildung, SDG 13 – Klimaschutz und SDG 15 – Leben auf dem Land – leisten.

Pawan K. Sharma aus Indien. Sein Projekt – National Innovation in Climate Resilient Agriculture – befasst sich hauptsächlich damit, Landwirte bei der Einführung standortspezifischer klimaresistenter Technologien zu unterstützen. Es umfasst die Forschung zu Nutzpflanzen, Viehzucht, Management natürlicher Ressourcen und einen integrierten Ansatz für landwirtschaftliche Systeme zur Förderung von Anpassungs- und Abschwächungsstrategien in der Landwirtschaft. Zu den wichtigsten Aktivitäten während der Projektdurchführung gehören auch Technologiedemonstrationen auf landwirtschaftlichen Feldern, um den LandwirtInnen beizubringen, wie sie mit den derzeitigen Klimaschwankungen umgehen können. Pawan möchte die Möglichkeit nutzen, von deutschen landwirtschaftlichen Praktiken zu lernen, um Richtlinien für die Landwirt:innen im ländlichen Indien zu entwickeln. Sein Projekt wird zur Erreichung von SDG 2 – Null Hunger, SDG 12 – Nachhaltiger Konsum und nachhaltige Produktion und SDG 13 – Klimaschutz beitragen.

Perl Oben aus Kamerun. Im Mittelpunkt ihres Projekts steht die rechtliche Grundlage des Gesundheitssystem. Viele Gesundheitsdienstleister scheinen nicht zu wissen, wie sie sich in Situationen verhalten sollen, die für ihre Patienten möglicherweise rechtliche Folgen haben, insbesondere wenn es um Gewaltopfer geht. Bei diesen Opfern handelt es sich oft um Frauen mit einem niedrigen Bildungshorizont, die oft genötigt werden keine Strafanzeige zu erstatten. Daher möchte Perl in Kamerun eine rechtsmedizinische Website einrichten und betreiben, die der Opferberatung und der Schulung des Gesundheitspersonals zu rechtlichen Aspekten in der täglichen Praxis dient. Sie will ein Netzwerk von „Peer Educators“ aufbauen, die den Menschen Orientierung geben und grundlegende Fragen beantworten können. Sie möchte außerdem ein Netzwerk von Experten wie Psychiatern und Anwälten aufbauen. Dieses Projekt steht im Einklang mit den SDGs 3 – Gesundheit und Wohlbefinden – und 5 – Gleichstellung der Geschlechter.

Tamar Abzianidze aus Georgien. Ihr Projekt zielt darauf ab, das Verhalten von mehr als 10 Unternehmen und 5000 Menschen in Bezug auf Verpackungsrecycling zu ändern. In ihrem vorherigen Recycling Projekt gelang es ihr, etwa 3200 Kunden dazu zu bringen, Karton- und Polyethylenschachteln zu recyceln, und weitere Kunden zu sensibilisieren. Ihr ISA-Projekt wird sich mit der aktuellen Situation von Verpackungsrecycling in Georgien befassen. Ihr Projekt ist in 6 Phasen gegliedert: 1) Durchführung von Recherchen, Vorbereitung von Artikeln, Blogs und Vlogs darüber, wie ein stärker auf Nachhaltigkeit ausgerichtetes Land (Deutschland) mit diesen Problemen umgeht; 2) Förderung langfristiger Partnerschaften zwischen deutschen und georgischen Unternehmen; 3) Ausarbeitung einschlägiger Empfehlungen nach einem Vergleich zwischen deutschen und georgischen Recyclingunternehmen; 4) Weitergabe ihrer Erfahrungen über Online-Webinare; 5) Förderung der Vertretung von Frauen in der Recyclingbranche und 6) Gestaltung eines digitalen und unterhaltsamen Lehrplans zu Recycling- und Klimawandelthemen für Schüler. Ihr ISA-Projekt unterstützt die SGDs 5, 12 und 17 – hochwertige Bildung, nachhaltiger Konsum und nachhaltige Produktion bzw. Partnerschaft für die Ziele.

Please note that the project outlines are preliminary and will be further defined. Participants and their projects will be presented in detail, once they have arrived in Germany in our News Blog.

You would like to cooperate with one or more of the scholarship holders? Then please contact the Project Team.